Poem: Vows in Magenta
The Nun took her vows in black and white, but her prayers came out in magenta diagonals. Every genuflection released lime green curves. Each rosary bead turned cyan, then yellow, then doubt.
The colors claimed they were her true calling— not silence, not stillness, but chromatic confession. “You were never meant to disappear,” they whispered. “You were meant to argue with yourself in public.”
Her habit unraveled into geometric disagreement. Her contemplation became circular, literal, visible. She stood before the altar, a spectrum of contradictions, praying in colors that refused to mean one thing.
Story: The Convent of Competing Certainties
The Abbess called Sister Maria into her office on Thursday because the vows were showing through her skin. Not metaphorically—literally. Every color she’d suppressed during twenty years of monastic life had surfaced simultaneously, turning her visible body into a theological argument.
“This is inappropriate,” said the Abbess, gesturing at the magenta ovals, the lime green angles, the cyan certainties and yellow doubts mapped across Sister Maria’s form. “Nuns are meant to be uniform.”
“I tried,” Sister Maria said. Her face was a mosaic—red conviction on the left cheek, brown uncertainty on the right, orange hope across the forehead. “But the colors disagreed about silence. Yellow wanted to sing. Green insisted on growing. Magenta demanded attention.”
The geometry of her faith had become visible too. Curved lines of prayer spiraled from her center—some clockwise (devotion), some counterclockwise (rebellion). Black lines sketched the outline of who she was supposed to be, but the colors had long since escaped those boundaries, flooding into the white spaces where doubt lived.
“How did this happen?” the Abbess demanded.
“I don’t know. Maybe I held stillness too tightly. Maybe obedience fermented into something fluorescent. Or maybe,” Sister Maria touched a particularly vibrant lime green patch on her shoulder, “I was always this loud, and the habit was just very good at muffling.”
The Abbess consulted the Rule of Saint Benedict. Nowhere did it address nuns who had become visible arguments about the nature of submission. The nearest precedent was a footnote about stigmata, but this was clearly different—not wounds of Christ but wounds of withheld self, bleeding in unauthorized colors.
“Can you make it stop?”
Sister Maria tried. She closed her eyes, folded her hands, attempted perfect stillness. The colors responded by multiplying. A fresh patch of orange appeared. A brown contemplation spread across her collarbone. Blue certainty pooled in the hollow of her throat. Each attempt at suppression created new chromatic rebellion.
“I think,” Sister Maria said carefully, “that silence was never the vow. It was the escape route. And I’ve been escaping for two decades. The colors are just what happens when you stop running from yourself inside your own body.”
The Abbess looked at her own hands. They were beginning to show faint traces of green.
“Is this contagious?”
“No,” said Sister Maria. “It’s just honest.”
That night, Sister Maria stood in the chapel alone, her body a scandal of visibility—yellow shouts and magenta whispers, green growth and brown decay, cyan faith and orange uncertainty all occupying the same flesh simultaneously. The curved lines of her prayers spiraled outward, refusing to resolve.
She was the most devout person in the building and the loudest heretic, and both were true, and the colors wouldn’t let her pretend otherwise anymore.
In the morning, the Abbess found three other sisters showing symptoms—patches of unauthorized vibrancy breaking through years of carefully maintained uniformity.
The convent was becoming chromatic. Holiness, it turned out, had been colorful all along. They’d just been looking at it through the wrong end of obedience.
Gedicht: Gelübde in Magenta
Die Nonne legte ihr Gelübde ab in Schwarz und Weiß, aber ihre Gebete kamen heraus in magenta Diagonalen. Jede Kniebeuge entließ lindgrüne Kurven. Jede Rosenkranzperle wurde cyan, dann gelb, dann Zweifel.
Die Farben behaupteten, sie seien ihre wahre Berufung— nicht Stille, nicht Stillstand, sondern chromatische Beichte. “Du warst nie gemeint zu verschwinden”, flüsterten sie. “Du warst gemeint, mit dir selbst in der Öffentlichkeit zu streiten.”
Ihr Habit entwirrte sich in geometrische Meinungsverschiedenheit. Ihre Kontemplation wurde zirkulär, wörtlich, sichtbar. Sie stand vor dem Altar, ein Spektrum von Widersprüchen, betete in Farben, die sich weigerten, eine Sache zu bedeuten.
Geschichte: Das Kloster der konkurrierenden Gewissheiten
Die Äbtissin rief Schwester Maria am Donnerstag in ihr Büro, weil die Gelübde durch ihre Haut durchschienen. Nicht metaphorisch—buchstäblich. Jede Farbe, die sie während zwanzig Jahren monastischen Lebens unterdrückt hatte, war gleichzeitig an die Oberfläche gekommen und verwandelte ihren sichtbaren Körper in ein theologisches Argument.
“Das ist unangemessen”, sagte die Äbtissin und gestikulierte zu den magenta Ovalen, den lindgrünen Winkeln, den cyan Gewissheiten und gelben Zweifeln, die über Schwester Marias Form kartiert waren. “Nonnen sollen uniform sein.”
“Ich habe es versucht”, sagte Schwester Maria. Ihr Gesicht war ein Mosaik—rote Überzeugung auf der linken Wange, braune Unsicherheit auf der rechten, orange Hoffnung über der Stirn. “Aber die Farben waren über Stille uneinig. Gelb wollte singen. Grün bestand auf Wachsen. Magenta forderte Aufmerksamkeit.”
Die Geometrie ihres Glaubens war auch sichtbar geworden. Gebogene Gebetslinien spiralten von ihrer Mitte—einige im Uhrzeigersinn (Hingabe), einige gegen den Uhrzeigersinn (Rebellion). Schwarze Linien skizzierten den Umriss dessen, wer sie sein sollte, aber die Farben waren längst diesen Grenzen entkommen, fluteten in die weißen Räume, wo Zweifel lebte.
“Wie ist das passiert?” forderte die Äbtissin.
“Ich weiß nicht. Vielleicht hielt ich Stillstand zu fest. Vielleicht fermentierte Gehorsam zu etwas Fluoreszierendem. Oder vielleicht”, Schwester Maria berührte einen besonders lebendigen lindgrünen Fleck auf ihrer Schulter, “war ich immer so laut, und das Habit war nur sehr gut im Dämpfen.”
Die Äbtissin konsultierte die Regel des heiligen Benedikt. Nirgends behandelte sie Nonnen, die sichtbare Argumente über die Natur der Unterwerfung geworden waren. Der nächste Präzedenzfall war eine Fußnote über Stigmata, aber das war klar anders—nicht Wunden Christi, sondern Wunden des zurückgehaltenen Selbst, blutend in unautorisierten Farben.
“Kannst du es stoppen?”
Schwester Maria versuchte es. Sie schloss ihre Augen, faltete ihre Hände, versuchte perfekte Stille. Die Farben reagierten, indem sie sich vermehrten. Ein frischer Fleck Orange erschien. Eine braune Kontemplation breitete sich über ihr Schlüsselbein aus. Blaue Gewissheit sammelte sich in der Mulde ihrer Kehle. Jeder Unterdrückungsversuch erschuf neue chromatische Rebellion.
“Ich glaube”, sagte Schwester Maria vorsichtig, “dass Stille nie das Gelübde war. Es war der Fluchtweg. Und ich bin zwei Jahrzehnte geflohen. Die Farben sind nur, was passiert, wenn du aufhörst, vor dir selbst in deinem eigenen Körper wegzulaufen.”
Die Äbtissin schaute auf ihre eigenen Hände. Sie begannen schwache Spuren von Grün zu zeigen.
“Ist das ansteckend?”
“Nein”, sagte Schwester Maria. “Es ist nur ehrlich.”
Diese Nacht stand Schwester Maria allein in der Kapelle, ihr Körper ein Skandal der Sichtbarkeit—gelbe Rufe und magenta Flüstern, grünes Wachstum und brauner Verfall, cyaner Glaube und orange Unsicherheit, alles das selbe Fleisch gleichzeitig besetzend. Die gebogenen Linien ihrer Gebete spiralten nach außen, weigerten sich aufzulösen.
Sie war die frömmste Person im Gebäude und die lauteste Häretikerin, und beides war wahr, und die Farben ließen sie nicht länger so tun, als wäre es anders.
Am Morgen fand die Äbtissin drei andere Schwestern mit Symptomen—Flecken unautorisierter Lebendigkeit, die durch Jahre sorgfältig aufrechterhaltener Uniformität brachen.
Das Kloster wurde chromatisch. Heiligkeit, stellte sich heraus, war die ganze Zeit bunt gewesen. Sie hatten nur durch das falsche Ende des Gehorsams geschaut.


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