The Reader of Dispersed Lines

Prologue

Ein Sessel aus Zeit, ein Buch aus Wind.
Die Seiten flattern, bevor sie geboren sind.
Ich höre Bleistiftadern schlagen,
in jedem Strich eine zögernde Ewigkeit.

Body I

Gesetz 1: Wörter sind nur sichtbar, wenn man sie nicht liest.
Gesetz 2: Denken erzeugt Zugluft.
Gesetz 3: Jede Kontur will ein anderes Gesicht sein.

Ich sitze, doch der Stuhl bewegt mich.
Das Buch flüstert: „Du bist meine Fußnote.“
Ich antworte nicht — ich unterstreiche mich.
Tinte träumt vom Vergessen,
der Leser vom Schweigen.

Body II

Ein Strich fragt den anderen:
„Wann sind wir fertig?“
Der andere lacht —
„Wenn der Wind den Text verschiebt.“

DADA Break

scribble–dribble–bristle
ohink ohink oh–ink

Closing

Die Farben klappen zu.
Der Gedanke bleibt offen wie ein Fenster.
Morgen vielleicht: ein Pigment liest mich zurück.

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